INNER ME
Wie bist Du eigentlich darauf gekommen, das zu tun, was Du tust?
Das ist eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden und wenn ich ehrlich bin, habe ich etwas Zeit gebraucht, um dies in Worte fassen zu können, denn mir selbst erschien jeder Schritt innerhalb meiner beruflichen Laufbahn immer völlig selbstverständlich.
Angefangen hat meine Geschichte während der Schulzeit. Ich erinnere genau, dass ich getrieben von meinen persönlichen Vorlieben, einige Schulstunden mit absoluter Begeisterung besuchte (und richtig gut in diesen Fächern war) und andere Fächer sich wie eine Strafe anfühlten und ich in diesen Fächern entsprechend schlecht war. Meine Vorlieben änderten sich aber zum Teil, was verschiedene Ursachen hatte.
Ein sehr gutes Bespiel war das Fach Chemie:
Während der Zeit auf dem Gymnasium war es für mich eine Qual den Chemie-Unterricht zu besuchen. Ich habe nicht verstanden, warum ich Formeln lernen soll und wozu es Chemie überhaupt gibt. Ich hatte immer sehr schlechte Noten in Chemie und war umso erstaunter, dass ich dann, während meines Mode Design Studiums im Fach Textil-Chemie plötzlich alles super spannend und einleuchtend fand und – wen wundert´s – super gute Noten geschrieben habe.
Ein weiteres Beispiel aus meiner Schulzeit zum Thema Kommunikation:
In der 6. Klasse hat mein Englisch Lehrer mir mit einem Buch auf den Hinterkopf gehauen und mich angeschrien, dass ich lauter sprechen soll. Er war verzweifelt, weil ich aus Unsicherheit immer sehr, sehr leise gesprochen habe. Die Methode meines Lehrers war selbstverständlich völlig falsch, aber das Schlimmste für mich war zu damaliger Zeit, dass ich mich vollkommen unverstanden gefühlt habe und am liebsten gar nichts mehr gesagt hätte. Nebenbei bemerkt: Ich war eine sehr gute Schülerin in Englisch – aber eben nur schriftlich. Also zog ich mich völlig zurück, was zur Folge hatte, dass ich auch in Englisch auf dem Zeugnis schlechte Noten hatte.
Meine Angst vor Referaten, Präsentationen und Vorträgen wuchs ins Unermessliche.
🐚 Bis ich dann mit dem Studium begann und alle Themen, alle Fächer und alle Herausforderungen mich kreativ herausforderten und auch die Kommunikation in Form von Präsentationen plötzlich einen Sinn machte und deshalb zu meinem Vergnügen wurden.
Ich habe mich in meinem beruflichen Leben mehrfach neu sortiert. Geholfen haben mir dabei besonders drei Fragen, die ich mir regelmäßig wieder selbst beantworte:
1. Was macht für mich persönlich Sinn? Oder: Werden meine persönlichen Werte genug geachtet in dem, was ich tue und wie ich es tue?
2. Würde ich das, was ich tue, auch tun, wenn ich dafür nicht bezahlt werden würde?
3. Wofür stehe ich morgens auf?
🕊Lange Zeit hat sich innerhalb meines Berufslebens manchmal alles so angefühlt, als würde ich irgendwie irgendwo reinstolpern. Ohne festen und konkreten Plan. Im Nachhinein betrachtet, sehe ich das ganz anders. Für mich macht es mit all den Höhen und Tiefen, all den Hindernissen, jetzt erst Recht einen Sinn. Und das Ergebnis ist der C. Creativity Club mit dem neu dazugekommenen C.CC GYM, die für mich die logische Konsequenz und Zusammenfassung all dessen darstellen, was mir als Mensch, in zwischenmenschlichen Beziehungen, innerhalb meiner Arbeit mit unterschiedlichsten Kulturen und Organisationen, geholfen hat. Alles eben, was für mich Sinn macht. Alles, was mir weitergeholfen hat, wenn trotz geballter Fachkompetenz keine nachhaltigen Lösungen möglich waren.
Soft Skills sind nicht „greifbar“ und nicht „messbar“. Ich rate davon ab, Soft Skills mit Hilfe von Apps und Software zu trainieren. Es sind die Menschen, mit ihren Fragen, Zwischenfragen, unterschiedlichen Emotionen und individuellen Präferenzen und Werten, die es gilt zu „lesen“ und zu verstehen. Am besten fängt man bei sich selbst an. Ich spreche aus Erfahrung.
INNER YOU
💭
Jetzt lade ich dich ein, dich neu zu sortieren und dir die drei Fragen zu stellen:
1. Was macht für mich persönlich Sinn? Oder: Werden meine persönlichen Werte genug geachtet in dem, was ich tue und wie ich es tue?
2. Würde ich das, was ich tue, auch tun, wenn ich dafür nicht bezahlt werden würde?
3. Wofür stehe ich morgens auf?
Wie ist deine Geschichte? Wie bist du da gelandet, wo du jetzt bist? Und: Bist du richtig da, wo du bist?
Teile deine Gedanken mit mir in den Kommentaren und wenn du den Wunsch nach Austausch hast, komm gerne in unsere Community im C.CC GYM. In unserem Safe Space arbeiten wir kontinuierlich an unserer nachhaltigen, inneren Entwicklung.
Lass uns innere Schönheit entdecken, Selfleadership praktizieren und Wohlbefinden neu definieren.
Deine Jutta
Sehr schöne Fragen ! Mir ging es in der Schule ähnlich wie Dir... Mein schlimmes Fach war Sport: ich bekam vom Lehrer aus Mitleid einen "ausreichend", also auf frz. "la moyenne = 10/20", weil ich in den anderen Fächern gut war. Da ich zwischen den Fächern ausgewogen war kam ich dazu, BWL zu studieren (zumindest ist es meine rückbetrachtende Interpretation), und ich denke es hat gut gepaßt. Jetzt das spannendere: Ich habe erst nach vielen Jahren in Finanz die Bedeutung der menschenzentrierten Domäne erkannt, und denke daß es nur eine logische Konsequenz ist, daß ich heute das tue was ich tue, also Beratung in Finanz und in D&I. Macht meine Aktivität in beiden Fächern mich Sinn ? Klares Ja - das eine ist die Rückseite der gleiche Medaille. Würde ich es ohne Bezahlung machen ? Finanz nicht (von irgendwas muß ich leben); D&I ja (ist ja bereits der Fall ;-). Wofür stehe ich morgens auf ? Weil ich mich freue, Menschen wieder zu treffen. Bis auf bald !