INNER WEALTH #2
Zweifle nie daran, dass du durch dein Zuhören Menschen in ihr volles Potential bringen kannst.
Kognitive Vielfalt nutzen
In meinem Beitrag. INNER WEALTH #1 hatte ich bereits kurz angedeutet, dass es nicht einfach ist, kognitive Diversität in der Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Menschen zu nutzen.
Es gibt zwei sehr entscheidende Hindernisse, die uns davon abhalten können:
Kognitive Vielfalt ist nicht sichtbar.
Kognitive Vielfalt wird unbewusst vermieden. Wir arbeiten am liebsten mit Menschen zusammen, die so “ticken”, wie wir selbst.
Um achtsamer zu werden und unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen im Umgang mit komplexen Herausforderungen lesen, verstehen und nutzen zu können, ist das Zuhören eine der wertvollsten Fähigkeiten, die wir Menschen haben. Aber warum ist das so?
Energie folgt Achtsamkeit
Unsere Energie wird dort entfacht, wo unsere Aufmerksamkeit fokussiert ist. Und weil jeder Mensch ganz individuelle Bedürfnisse und Ziele, aber eben auch Denkvorlieben und Herangehensweisen im Umgang mit komplexen Herausforderungen hat, lenkt sich unsere Wahrnehmung automatisch in die Richtung unserer Präferenzen.
Um kognitive Vielfalt “sichtbar” zu machen, ist es ratsam das Zuhören zu üben und sich dabei nacheinander auf die entscheidenden Kernfragen zu konzentrieren, denn selbst, wenn im Team an einem definierten Ziel gearbeitet wird, bleibt in jedem von uns die angeborene Vorliebe, wie wir an dieses Ziel gelangen.
Selbst diejenigen, die ihr eigenes Denkprofil nicht kennen, spüren vielleicht bei der einen oder anderen dieser folgenden vier Fragen ein “Inner Calling”:
Die vier Kernfragen
Die vier Fragen, die die wichtigen Perspektiven in einem kreativen Problemlösungsprozess beleuchten sind:
Welches Problem haben wir zu lösen?
Welche Möglichkeiten haben wir?
Wie machen wir aus einer guten Idee eine brilliante Lösung?
Wie sieht die Lösung aus?
Wie ist es bei dir? Welche dieser Fragen stellt sich dir automatisch, wenn du mit einer neuen Herausforderung konfrontiert wirst?
Warum Zuhören so wichtig ist
Kennst du in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen das Gefühl, dass dich einige auf Anhieb verstehen? Ihr sprecht förmlich “eine Sprache” oder seid “auf der gleichen Wellenlänge”. Ist es nicht ein fantastisches Gefühl, wenn man auf Anhieb verstanden wird?
Und kennst du auch das Gefühl, permanent an jemandem vorbei zu reden? Du hast dein Anliegen gefühlt 100 Mal erklärt und dein Gegenüber scheint dich einfach nicht zu verstehen. Das frustriert ungemein.
Wer das Wissen um die individuellen Denkvorlieben kennt, kann es nutzen und mit Hilfe der damit zusammenhängenden vier Kernfragen aktiv zuhören, um herauszufinden, welche Ansprache und/oder Fragestellung motivierend auf das Gegenüber wirkt. Das Zuhören ist hier ein echter Game Changer.
Ich möchte dich dazu einladen, es selbst einmal zu versuchen - für dich allein und auch mit deinem Team, falls du eins hast. Es funktioniert übrigens auch als spannendes Experiment innerhalb der Familie oder im Freundeskreis.
Das Experiment - Zuhören mit Hilfe der vier Kernfragen
Nimm dir einen Zeitungsartikel oder einen anderen Text - völlig egal, um was es geht - und lies den Text vier Mal. Mit jedem Mal liest du den Text aus einer anderen Perspektive. Dafür nutzt du die vier Kernfragen:
Um welches Problem geht es?
Welche Möglichkeiten werden aufgezeigt?
Wie könnte hier aus einer guten Idee eine brilliante Lösung werden?
Wie sieht die Lösung aus?
Du wirst schnell feststellen, dass dein Fokus sich jedesmal verändert und deine Wahrnehmung sich darauf konzentrieren wird, die jeweilige Frage möglichst präzise beantworten zu können.
Wenn du dieses Experiment in einer Gruppe durchführst, könntet ihr so vorgehen,
dass eine Person den Text laut vorliest und je eine Person sich auf eine der vier Kernfragen konzentriert oder
dass jeder von euch sich nacheinander die vier Kernfragen beantwortet
Ihr werdet feststellen, dass weniger überlesen/übersehen wird und damit ein schnelles Fortkommen unter Berücksichtigung aller vier Perspektiven das Ziel schneller erreicht werden kann.
Benefit
Ich bin immer wieder gerührt, wieviel nachhaltige Empathie und Wertschätzung durch diese einfache Übung entstehen kann. Durch die Berücksichtigung von Denk-Diversität kann also nicht nur eine bessere und schnellere Arbeitsweise entstehen, sondern auch das Wohlbefinden innerhalb einer Zusammenarbeit deutlich gesteigert werden.
Lass uns innere Schönheit entdecken, Selfleadership praktizieren und Wohlbefinden neu definieren.
Deine Jutta